Neubau Käsereistrasse 6 in Niederscherli
Niederscherli
- Architecten
- W2H Architekten AG
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- Niederscherli
- Jaar
- 2024
- Klant
- PAT-BVG Personalvorsorgestiftung der Ärzte und Tierärzte
Innere Verdichtung, konsequente Holzbauweise und Nachhaltigkeit, digitale Projektplanung in BIM, Mobilitätsverhalten und Verzicht auf eine Einstellhalle: All diese aktuellen Themen vereint das Neubau-projekt mit 22 Mietwohnungen beim Bahnhof Niederscherli.
Der Neubau zeigt sich als kompaktes Volumen mit der Kurzseite hin zur Käsereistrasse gerichtet. Die nahe Setzung zur Bahnlinie und genügend Abstand zu Nachbarbauten gewährleisten den Durchblick von Norden her. Der Bau reiht sich mit anderen Bauten entlang der Bahnlinie ein. Dank der zentralen Lage und der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr kann auf eine Einstellhalle verzichtet werden, eine reduzierte Anzahl Parkplätze stehen draussen zur Verfügung. Umso wichtiger ist der grosszügige Veloraum, der erschlossen über eine Rampe und mit automatischer Türe versehen ist.
Der viergeschossige Wohnbau wird mit Hochparterre ausgebildet und gewährt so auch den Erdgeschosswohnungen die notwendige Privatsphäre. Die 22 Wohnungen in unterschiedlichen Grössen (1.5 – 4.5 Zimmer Wohnungen) sind alle über ein zentrales Treppenhaus erschlossen. Die einfache statische Struktur, drei parallele, tragende Ringe, erlaubt eine effiziente, flexible und abwechslungsreiche Grundrissgestaltung. Aus dem monolithischen Treppenhauskern in Sichtbeton gelangt man in einen multifunktionalen Eingangsbereich, dem inneren Ring, in welchem sich neben den Nasszellen die gesamte Haustechnik versteckt. Von dort aus erreicht man den äusseren Ring mit den Wohn- und Essräumen sowie sämtlichen Schlafzimmern. Dieser zeichnet sich aus durch seine Helligkeit und durch die, holzbaubedingte, grosse Behaglichkeit. Die Fassade ist allseitig hinterlüftet und mit Faserzementwellplatten verkleidet. Eingezogene, gedeckte Loggien, grosszügige Öffnungen sowie horizontale Abschlussprofile und vertikale Leibungselemente erlauben eine dem Massstab und der Umgebung angepasste strukturierte Fassadengestaltung.
Die Nachhaltigkeit wird geprägt durch eine Bauweise aus nachwachsenden Rohstoffen (Holzbauweise), möglichst konsequenter Systemtrennung, einer einfachen und ökonomischen Tragstruktur, gut strukturierte und kompakte Grundrisse sowie der Nutzung von Erdwärme (Erdsonden-Wärmepumpe) und Sonnenenergie (Photovoltaikanlage auf begrüntem Dach).
Eine modellbasierte integrative Planung (BIM) erlaubt eine zielgerichtete, lösungsorientierte und effiziente Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten. Voraussetzung dafür sind klar definierte Projektanforderungen, gut strukturierte Prozesse und eine transparente Kommunikation. Die Konstruktion wird digital entworfen und geplant. So wird das Gebäude zweimal gebaut, einmal am Computer und ein zweites Mal vor Ort. Diese Vorgehensweise gewährleistet frühzeitig eine hohe Planungs- sowie Kostensicherheit, spart somit Ressourcen und Zeit und hilft, Fehler aller Beteiligten zu verhindern.
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