Renato Maurizio

Montaccio ein kleiner Weiler auf 1043 m ü.M. im Bergell liegt westlich von der Ortschaft Stampa an einem Südhang mit Blick nach Italien. Das Wohnhaus liegt am Dorfrand direkt an der Zufahrtstrasse, die von Stampa ins Dorfzentrum führt.

Das Gebäudevolumen, bestehend aus zwei Gebäudeteile, prägt mit seiner starken Präsenz die Dorfsilhouette bzw. den historischen Dorfrand sehr stark. Das Wohnhaus aus dem Jahr 1719 befand sich in einem sehr schlechten Zustand. Somit war nicht der maximale Erhalt historischer Substanz das Ziel, sondern was nutzbar war wurde weitergenutzt und durch neue Elemente ergänzt. Alt und Neu wurden nicht als Bruch oder als Kontrast zueinander inszeniert, sondern als ein miteinander verbunden. Eine Haltung, die seit Jahrhunderten das Bauen im Bergell bestimmt hat. Es entstand eine Kombination von Materialien: Zum Kalkverputztem Bruchsteinmauerwerk tritt Sichtbeton für die neuen konstruktiven Elemente auf, die alten Holzverkleidungen wurden als Bodendielen oder wieder als Wandverkleidungen wiederverwendet und die alten Dachbalken teilweise für die Herstellung der Fenster, und Türrahmen weiterverarbeitet. Alle Materialien treten zueinander auf, ohne ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Die Neu eingebaute Bauteile weisen einen zeitlosen Charakter auf und ergänzen sich ideal mit der historischen Bausubstanz. Um die Seele des Wohnhauses nicht zu zerstören, wurden die Jahrhundert alten Fassaden nur geflickt und der Charakter des Dorfeingangs bewahrt.