Grätzl-Beisl in Wien

Wien, Áustria
Die angeleuchteten Gläser strahlen und funkeln am Abend wie Kristallluster.
Photo © Andreas Buchberger
"In einem derart kleinen Lokal ist jeder Zentimeter wertvoll." Barbara Hohensinn, Projekleiterin bei Franz&Sue
Photo © Andreas Buchberger
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Ein gutes Beisl lebt: gemeinsam trinken, plaudern, lachen, eng sitzen, mit anderen sein!
Photo © Andreas Buchberger
Grundriss
Arquitectos
Franz&Sue
Localização
Marokkanergasse 3, 1030 Wien, Áustria
Ano
2016
Equipa
Barbara Hohensinn (PL), Karin Hackl
Statik
DI Margarete Salzer
Bauphysik
kppk ZT GmbH
Gebäudetechnik
Zencon GmbH
Kostenmanagement
Sue Architekten

Im Grätzl auf ein Bier! – Jahrzehntelang stand das kleine Gassenlokal im denkmalgeschützten Haus in der Marokkanergasse leer. Die Wirte, die um die Ecke erfolgreich das legendäre Gasthaus Gmoakeller betreiben, lugten beim Vorbeigehen immer wieder durch die Scheiben. Eines Abends taten sie dies gemeinsam mit uns, und wir philosophierten darüber, wie das ideale Grätzl-Beisl gestaltet sein müsste, damit wir uns darin wohlfühlen.

Aus unseren Diskussionen und Überlegungen heraus ist mit der „Schwemme“ ein Lokal entstanden, das mit seinen nur 56m² Nutzfläche so klein ist, dass man sich darin schon allein räumlich näher kommen muss.

Wertvolle Materialien – Markant ist die lange Schank, hinter der der Koch die Speisen live frisch zubereitet und sich dabei über die Schulter schauen lässt. Mittags wird an der Theke gegessen, abends diskutieren hier die BesucherInnen des nahen Akademietheaters und Konzerthauses ihre Eindrücke, oder flüchtige Bekannte kommen über das neue Draft Bier ins Reden. Freunde rücken an den paar Tischchen zusammen, verbunden durch eine lange Bank und genügend Hocker.

Die Einrichtung ist unaufdringlich, aber von spürbar wertigen Materialien geprägt: Die Wand ist mit grauen, in Spanien handgemachten, Fliesen versehen, ornamentale, flaschengrüne Zementfliesen schmücken den Boden, Hängeleuchten aus der bayerischen Manufaktur Lumisol spenden warmes Licht. Das gesamte Interieur stammt von einem lokalen Tischler, der dazu Eiche-Vollholz verwendet hat.

Technisch komplex – Alle erforderlichen Gläser hängen über der Schank. Das spart nicht nur Platz, sondern gibt dem Bistro auch eine ganz eigene Eleganz.

Technisch war der im Zeitraum von Juni bis September 2016 realisierte Umbau durchaus komplex. Alle Veränderungen in dem denkmalgeschützten Haus wurden in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt geplant. Eine Herausforderung war der Einbau der erforderlichen Gastro-Lüftung in das Gebäude, die nicht wahrnehmbar sein durfte. Für eine gute, frische Zuluft wurde ein Luftbrunnen in den Innenhof gegraben, ein bestehender Waschküchen-Kamin konnte schlussendlich für die Abluft genutzt werden.

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