Umnutzung Fischerei­haus Botanischer Garten

Bern
© Micha Riechsteiner
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Arquitectos
W2H Architekten AG
Localização
Bern
Ano
2017
Cliente
Amt für Grundstücke und ­Gebäude Bern

Jahrelang stand das Fischereihaus im Botanischen Garten Bern leer und drohte langsam zu verfallen. Nun haben wir das kleine Bijou an der Aare aus dem Dornröschenschlaf geweckt: Neu wird das Gebäude als Schulungsraum für die Gartenpädagogik des Botanischen Gartens genutzt, Schulkassen und Kinder füllen es jetzt mit neuem Leben!

Das Fischereihaus wurde 1907 als Fisch-Bruthäuschen mit einem pavillonartigen Flachdach erstellt. Bereits vier Jahre später wurde der Bau mit einem Satteldach aufgestockt und das Haus erhielt seinen heutigen Ausdruck. Die ursprünglichen Dachränder an der Fassade deuten noch auf die anfängliche Volumetrie hin. Das Haus litt jahrelang unter Feuchtigkeitseinflüssen durch das Hangwasser des Aarehangs. Für die neue Nutzung entwickelten wir zusammen mit dem Planungsteam eine Lösung, um die Feuchtigkeit aus dem Innern fernzuhalten: Eine neue Betonbodenplatte und eine hangseitige Betonwand dichten das Gebäude gegen die Feuchtigkeit ab. Der Ausbau ist bewusst einfach gehalten. Der neue Betonboden als Dichtigkeitsebene ist gleichzeitig der fertige Bodenbelag. Den Beton bearbeitete der Baumeister, wie man es aus alten Waschküchen kennt, während dem Abbindeprozess mit einer Metallwalze. Die dadurch leicht strukturierte Oberfläche wurde anschliessend mit einem Steinöl behandelt. Eine einfache Werkküche und eine Kochstelle auf Rollen lassen sich für die Gartenpädagogik flexibel nutzen. Der restaurierte Zylinderofen aus dem Jahre 1920 ergänzt die Ausstattung des Innenraums. Die alten Fenster tragen zum Charme des Fischereihauses bei, diese haben wir erhalten und restauriert.

Die Untersuchung der bestehenden Fenster und der Eingangstüre brachte einen kräftigen Grünton als ursprüngliche Farbe ans Licht. Dieser Farbton prägt zusammen mit dem farblich angepassten Sockel im Innern das neue Raumgefühl. Bewusst verzichten wir auf schulungsraumtypische Elemente im Ausbau. Sowohl die eigenständige, dimmbare Beleuchtung als auch die Möblierung assoziiert man eher mit Bildern eines Ateliers oder einer Werkstatt. Für die Kinder soll der Besuch des Angebots der Gartenpädagogik zu einem speziellen Erlebnis werden.

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