wh-p Ingenieure

Der Eingang Mitte der NürnbergMesse wurde mit einem 256m langen und 57m breiten Stahl-Lamellendach neu definiert. Es überspannt den Messevorplatz und bildet gleichzeitig das Dach der neuen Eingangshalle. Die Stahlkonstruktion des Daches besteht aus 66 Lamellen, die als voll verkleidete Fachwerkträger ausgeführt sind. Mit einer Höhe von 2.50m spannen sie über eine Länge von 37m. Die Lamellen durchstoßen die beiden hohlkastenförmigen Hauptträger und kragen auf jeder Seiten 10m aus. Die 3m hohen und 80cm breiten Hauptträger sind für Revisionsarbeiten begehbar. Sie lagern auf 12 hochfesten Schleuderbetonstützen auf, die nach oben hin konisch zulaufen. Die 17m hohen Stützen sind mit einem Basisdurchmesser von 1.60m und einer Wandungsstärke von 20cm die größten Schleuderbetonstützen, die bis dahin in Europa ausgeführt wurden. Die Freiräume zwischen den Lamellen sind mit einteiligen ETFE-Folienkissen geschlossen.

Innerhalb der Eingangshalle entstand der neuer multifunktionaler Konferenzsaal Brüssel. Von der Eingangsebene abgehoben erscheint er fast schwebend und gibt damit den Blick auf den Messepark frei. Der Saalkörper wird durch die stark modellierte und den Kräfteverlauf abzeichnende Untersicht der Tischplatte geprägt. Mit einer Grundfläche von 1500m² bildet die Platte den Boden des Saales und liegt auf fünf skulptural geformten Stützen auf. Dem Kräfteverlauf entsprechend sind in der Platte massive Tragstreifen ausgebildet. Um das Eigengewicht zu reduzieren sind die Bereiche zwischen den Tragstreifen sowie das Innere der Stützen hohl. Die Hohlräume mit einer max. Abmessung von 11m x 6m x 1.25m in der Platte und 9m x 5m x 3m in den Stützen wurden konventionell mit einer verlorenen Schalung erstellt. In den weniger belasteten Randbereichen der Tischplatte wurden PVC-Rohre mit einem Durchmesser von bis zu 50cm verwendet.

Architekt
kadawittfeldarchitektur, Aachen

Bauherr
NürnbergMesse GmbH

BGF
15.500 m²

BRI
250.000 m³

Auftragsumfang
Leistungsphasen 1-8

Auszeichnung
Finalist Structural Awards 2011