Aebi & Vincent

Das Parlamentsgebäude in Bern strahlt seit 2008 in neuem Glanz. Von Weitem sind die neu vergoldeten Kuppeln sichtbar. Vor allem im Innern aber hat sich das symbolträchtige Gebäude gemausert, das nach den Plänen von Hans Wilhelm Auer gebaut und 1902 eingeweiht worden war. 

Das Palais fédéral musste umfassend erneuert werden, da es im Verlauf der Zeit durch Um- und Einbauten seinen Charakter in vielen Teilen verloren hatte. Das bedeutete denkmalpflegerisch eine ausserordentliche Herausforderung. Eine wichtige Massnahme bildete die Entrümpelung des Inneren: Hervorholen alter Decken und Tapeten, Rekonstruktion des Farbkonzeptes, das in Zusammenarbeit mit dem Berner Künstler Adrian Scheidegger weitergedacht wurde. Eine zentrale Rolle spielt ebenfalls das Lichtkonzept, das signaletische Funktion übernimmt und die Qualitäten der Architektur hervortreten lässt.

Im Geschoss um die grosse Kuppel herum entstanden modernste Konferenz-, Sitzungs- und Büroräume, die dank der grossen Oberlichter lichtdurchflutet sind, zugleich aber eine neue Sicht auf die Kuppel gewähren. Hier lassen sich die im ganzen Haus angestrebte Verbindung und das Gleichgewicht von Alt und Neu am deutlichsten erleben. Die Haustechnik konnte an einem neu geschaffenen Standort zentralisiert werden. So ergab sich die Möglichkeit, von der Bundesterrasse her einen repräsentativen Publikumseingang zu schaffen. Dadurch erhält die südliche Bundesterrasse mit der reich gestalteten Südfassade des Gebäudes eine neue Bedeutung.