Identitätsstarke Arbeitswelt für eine Weltmarke
Workplace Analyse
Partizipativ zum Ziel
Zellenbüros, fixe Arbeitsplätze und eine wenig innovative Atmosphäre – so präsentierte sich der in die Jahre gekommene Schweizer Hauptsitz von McDonald’s im französischsprachigen Crissier. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Konzern setzte sich die Geschäftsleitung zum Ziel, eine zukunftsorientierte, effiziente und flexible Arbeitsumgebung zu schaffen, welche die funktionsübergreifende Teamarbeit fördert, ungenutzte Fläche reduziert und den Spirit und die Werte von McDonald‘s in einem inspirierenden Arbeitsumfeld verankert.
Der Weg zur neuen identitätsstiftenden Arbeitswelt erfolgt «mustergültig». In Workshops und Surveys analysiert Mint Architecture gemeinsam mit den Nutzervertreterinnen und ‑vertretern aus den unterschiedlichen Teams und in enger Zusammenarbeit mit dem Management die Anforderungen an das neue Arbeitsplatzkonzept. Durch den gemeinsamen Prozess und mithilfe der von Mint Architecture eingesetzten Tools werden die Bedürfnisse hinsichtlich der Arbeitsabläufe, Tätigkeiten und Zusammenarbeit sowie die Marken‑, Kultur- und Designprinzipien systematisch und für die Mitarbeitenden nachvollziehbar analysiert, diskutiert und die Ergebnisse ausformuliert.
Workplace Konzept
Unternehmenswerte auf den «Kern» gebracht
Das neue Arbeitsplatzkonzept markiert eindrucksvoll den Übergang von einer ehemals kleinzelligen Raumordnung zu einer modernen Open-Space-Bürolandschaft im Desk-Sharing-Prinzip. Die Fläche von rund 1600 m² wird in unterschiedliche Zonen und Raumtypologien strukturiert und die Geschosse über einen zentralen aktivitätsbasierten Kern erschlossen. Dieser spiegelt die Unternehmenswerte in seinem Design wider und unterstreicht die dynamische und flexible Arbeitsphilosophie, die McDonald’s durch die Neugestaltung ihres Schweizer Hauptsitzes anstrebt. Die drei Stockwerke des Gebäudes sind in vier Zonen angeordnet und umfassen den Community Bereich für Verpflegung und informellen Austausch, die Meetingzone mit offenen und geschlossenen Sitzungszimmern und Workshopräumen, die Open Space Area mit Teamarbeitstischen und die aktivitätsbasierten Räumlichkeiten mit Fokusräumen, Telefonkabinen sowie Serviceinfrastruktur.
Community Bereich
Multifunktionale Begegnungszone
Ein Grossteil der Fläche auf der ersten Etage gestaltet sich als Gemeinschaftsraum. Herzstück und Treffpunkt ist die moderne Kantine, die Mitarbeitenden und Gästen eine grosszügige Kaffeetheke, eine komplett ausgestattete Küche und viele Sitzgelegenheiten bietet. Auf der einen Seite schliesst sich ihr eine offene Aussenterrasse an und auf der gegenüberliegenden ein grosser Meetingraum mit modernster Präsentationstechnik. Dank mobiler Trennwände und Vorhängen lässt sich diese dreiteilige Zone zu einer grossen Eventfläche verbinden und für Firmenanlässe nutzen. Auf der gegenüberliegenden Seite eröffnet sich den Mitarbeitenden ein Open Space Arbeitsbereich mit offenen und geschlossenen Meetingräumen, einem Workshopraum und Fokusräumen.
Workspace Bereich
Begegnung und Rückzug
Die Gestaltung des zweiten und dritten Stockwerkes folgt demselben Prinzip von Begegnung und Rückzug. Im zentral gelegenen Erschliessungskern stehen den Mitarbeitenden parallel zur Open Space Area Besprechungszimmer und Fokusräume zur Verfügung, die eine ruhige Umgebung für konzentriertes Arbeiten, Ad-hoc-Meetings und vertrauliche Gespräche bieten, sowie eine eingebaute Küche. Die offenen Arbeitsplätze entlang der durchgängigen Fensterfront werden dank der neuen Glasfassade, die den Lichteinfall steuert, natürlich beleuchtet. Die Anordnung der Meetingräume und Einzelbüros zwischen den Open Space Bereichen trägt zu einer optimalen akustischen Raumatmosphäre bei und sorgt dafür, dass diese von allen Seiten leicht erreichbar sind.
Innenarchitektur
I’m lovin’ it
Die Innenarchitektur des neuen Hauptsitzes zeichnet sich durch eine starke Identität aus, die auf allen Stockwerken massgeblich von der Gestaltung und Materialisierung des inneren Kerns geprägt ist. Diese heben sich durch ein lebendiges Spiel von Farben und Texturen deutlich ab: Mit Wandverkleidungen aus gelochtem Wellblech, schwarz gerahmten Glastüren, Einbauten aus edlem Eichenholz und akustischen Raumelementen, die an das Restaurantdesign anlehnen, setzen sie einen wirkungsvollen Kontrast zur hellen, minimalistischen Gestaltung der Arbeitsbereiche und zu den grossflächigen Fenstern, die von weissen Fassadenelementen umrahmt werden. Es entsteht eine Arbeitsatmosphäre, welche die Unternehmensidentität von McDonald’s widerspiegelt und die gleichzeitig eine klare Abgrenzung zwischen den verschiedenen Zonen schafft.
Die in den Workshops definierten Design Stories werden in der Innenarchitektur aufgegriffen und im Look & Feel atmosphärisch umgesetzt. Eine wichtige Gestaltungsgrundlage bilden die CI-Farben gelb, rot und die durch die Bepflanzung grünen Farbkontraste sowie Elemente aus den Designkonzepten der Restaurants, die in einem neuen Kontext eingesetzt werden. Dazu gehört beispielsweise der gelbe Beleuchtungskörper in der überhohen Begegnungszone im dritten Obergeschoss, der vor einer rotgestrichenen Deckenfarbe inszeniert wird. In den räumlich anschliessenden Open Space Bereichen kommunizieren Green Walls das Thema Nachhaltigkeit. Schwarzweiss-Fotos an Glastüren und Glaswänden dienen nicht nur dem Sichtschutz, sondern erzählen die Unternehmensgeschichte entlang des aktivierten Gebäudekerns. Der Einsatz echter und langlebiger Materialien, kleine feine Details in der Möblierung sowie die gelb befugten weissen Keramikfliesen im Toilettenbereich schaffen eine spielerische, moderne und warme Arbeitsplatzatmosphäre.
Technische Sanierung und Fassadenersatz
Im laufenden Betrieb
Der Umbau des Schweizer Hauptsitzes von McDonald’s umfasste auf der Grundlage der durchgeführten Machbarkeitsstudie eine technische Sanierung der Gebäudetechnik, einschliesslich der Systeme für Heizung, Lüftung, Klima (HLK), Sanitär und Elektro. Ein innovatives Highlight ist das integrierte Beleuchtungs- und Buchungssystem, das eine energiesparende und effiziente Raumnutzung unterstützt. Um die Energiekosten jedoch nachhaltig zu reduzieren, erweist sich der Austausch der energetisch und optisch überholten Glasfassade als unerlässlich. Mit «Smart Glas» wurde eine zukunftsweisende Lösung gefunden, die es ermöglichte, die Gebäudehülle im Bestand zu sanieren und energetisch zu optimieren. Das intelligente Glas passt seine Transparenz automatisch dem Lichteinfall an und trägt damit wesentlich zur Steigerung der Energieeffizienz bei.
Projekt
Innenarchitektur des Schweizer Hauptsitzes auf der Grundlage eines partizipativen Workplace Designprozesses sowie einer technischen Sanierung inkl. Fassadenersatz
Fläche
Bürofläche 1. — 3. Stockwerk:
1590 m² (Bruttogeschossfläche)
Expertise
SIA-Phasen 1 – 5
Analyse und Machbarkeitsstudie, Workplace Strategie, Workplace Design, Innenarchitektur, Büroumbau, Energetische Gebäudesanierung, Fassadenersatz, Ausführungsplanung, Baumanagement und Bauleitung
