querkraft

Die Expo 2020 in Dubai, die erste Weltausstellung in einem arabischen Land, stellt von 1. Oktober 2021 bis 31. März 2022 unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ die Frage nach Zukunftsvisionen, Konzepten und Technologien über das Zusammenleben in einer zunehmend vernetzten Welt. Im Einklang mit diesem übergeordneten Thema bietet der österreichische Pavillon den adäquaten Raum, um in den multikulturellen Dialog über Fragen einer nachhaltigen Zukunft zu treten. „Austria makes sense“ lautet die doppelsinnige Devise, nach der sich unser Land auf sinnliche Weise vorstellt.
querkraft Architekten ließen sich dazu von den historischen Windtürmen und den klimaregulierenden Eigenschaften der arabischen Lehmarchitektur inspirieren. Die Bautraditionen des Gastgeberlandes neu interpretierend bilden 38 ineinander verschnittene Kegel unterschiedlicher Höhe die unverwechselbare Gestalt des österreichischen EXPO-Pavillons. Gruppiert um drei begrünte Höfe entstehen innen wie außen spannende und einzigartige Raumfolgen von unterschiedlicher Atmosphäre. Mit haptisch angenehmen Oberflächen aus Lehmputz, im Wind über den oben offenen Kegeln rauschenden Blätterdächern und dem omnipräsenten Wechselspiel von Licht und Schatten spricht schon das Gebäude selbst alle Sinne an.
Die von Büro Wien, Ars Electronica Solutions und der Designagentur Bleed in Szene gesetzte Ausstellungsgestaltung unterstreicht und ergänzt diese besondere Raumstimmung. Über eine interkulturell verständliche Bildsprache und medienkünstlerische Installationen werden dem internationalen Publikum auf intuitiv verständliche Weise Kultur und technische Innovationen aus Österreich nähergebracht.

Emotionale und ökologische Nachhaltigkeit
Im österreichischen Pavillon finden Besucherinnen und Besucher inmitten der Hektik des Expo- Betriebes einen Ort der Entschleunigung und Ruhe bei angenehmem Raumklima, Tageslicht und Naturbezug. Durch seine ikonische Form und positive Ausstrahlung wird das temporäre Gebäude nicht nur in der wertschätzenden Erinnerung seiner internationalen Gäste über die EXPO 2020 hinaus weiterleben. Von Beginn an mit Bedacht auf sparsamen Ressourceneinsatz konzipiert, wird der Pavillon auch im physischen Sinn fortbestehen. Möglich macht das die Konstruktion aus lediglich acht unterschiedlichen Fertigteiltypen. Nach den 182 Tagen der EXPO 2020 werden die Kegel in ihre Einzelteile zerlegt und an einem neuen Ort im arabischen Raum erneut aufgebaut.
Das Zusammenspiel von lokaler Bautradition und intelligentem Klima-Engineering aus Österreich ermöglicht im heißen Wüstenklima den weitgehenden Verzicht auf konventionelle Klimatechnik. Der Energiebedarf konnte verglichen mit Gebäuden ähnlicher Art und Nutzung um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Damit liefert der Pavillon von querkraft einen interkulturellen Beitrag zur Energiedebatte und zu Fragen des klimasensiblen Bauens.