BORA Flagshipstore

Herford, Deutschland
concept of rhombic-shaped cross-section
Foto © LORENZATELIERS
Bild © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Foto © Michael Trappmann
Lageplan
Zeichnung © LORENZATELIERS
Erdgeschoß
Zeichnung © LORENZATELIERS
1. Obergeschoß
Zeichnung © LORENZATELIERS
2. Obergeschoß
Zeichnung © LORENZATELIERS
Ansichten
Zeichnung © LORENZATELIERS
Schnitte
Zeichnung © LORENZATELIERS
Element der Stahlkonstruktion
Zeichnung © LORENZATELIERS
Stahlkonstruktion
Zeichnung © LORENZATELIERS
Stahlkonstruktion und Fassaden-Unterkonstruktion
Zeichnung © LORENZATELIERS
Stahlkonstruktion und Fassade
Zeichnung © LORENZATELIERS
Architekten
LORENZATELIERS
Standort
Herford, Deutschland
Jahr
2023
Bauherrschaft
WB Immobilien GmbH

Der Bauherr BORA ist ein international tätiger Hersteller von Premium-Küchengeräten aus Süddeutschland. Statt Messeteilnahmen will sich die Marke in Zukunft auf eigenen Hausmessen präsentieren – und zwar dort, wo die Konkurrenz am größten ist – an der sogenannten „Küchen-Meile“ im Zentrum der deutschen Küchenmöbelindustrie in Nordrheinwestfalen. Als hundert Meter langer und 13,5 Meter hoher Flügel mit rautenförmigem Querschnitt aus Stahl und einer raffinerten Aussenhülle aus Paneelen, Öffnungen, Photovoltaik und Fensteröffnungen scheint der Neubau auf filigranen Stahlstützen über dem Boden zu schweben. Der Eindruck von Dynamik in dieser Architektur ist schier atemberaubend, insbesondere unter der auskragenden, 42 Grad geneigten Südfassade, die der tiefer liegenden Autobahn sich zuwendet, damit sie die 30.000 Autofahrer pro Tag beeindruckend wirken kann.

Das Gebäude für Ausstellung, Fortbildung, Restaurant mit Showküche, Events, etc. übersetzt die BORA-Philosophie einer innovativen Technologie mit hohem Designanspruch, und fungiert so als weit sichtbarer Werbeträger. Der Bau signalisiert den hohen Innovationsanspruch und Mut des Unternehmens: außergewöhnliche Produkte für außergewöhnliche Erlebnisse, High-Tech, Metall, nachhaltiges und wie vom Bauherren gewünscht ein weltweit unverwechselbares, einzigartiges Erscheinungsbild. Das offene Raumkonzept mit geneigten Öffnungen sowie die metallische Materialkombination vermittelt eine futuristische Botschaft als adäquater Rahmen für ein umfassendes, ergreifendes Produkt- und Marken-Erlebnis, das sich von den üblichen, anonymen Messehallen fundamental unterscheidet.

Die technisch höchst anspruchsvolle Konstruktion basiert auf einem Tragwerk aus zehn Meter hohen Stahlrahmen in Rautenform mit abgerundeten Ecken, das in einer Höhe von rund drei Metern über dem Boden zu schwebt. Den hundert Meter langen Baukörper umhüllt eine Fassadenkonstruktion aus verzinkten und in unterschiedlicher Größe perforierten Stahlteilen mit teilweise färbigen Glaselementen, die dem Gebäude seine rhythmische Erscheinung und Hightech-Anmutung geben. Spannende Aus- und Einblicke sind möglich – die teilweise Transparenz der Fassade spiegelt den Anspruch, das Gebäude mit dem Umfeld zu vernetzen und einen Dialog zu ermöglichen zwischen den Vorbeifahrenden und Verweilenden. Peter Lorenz‘ Planungsgrundsatz, ablesbare Architektur zu schaffen, in der das Stahltragwerk sichtbar ist, entspricht genau der technikaffinen Philosophie der Auftraggeber. Im Innenraum bleiben diese gewaltigen Stahlträger absichtlich sichtbar und werden nicht verkleidet. Die kalkulierte Verformung von 130mm an der Rautenkante und die horizontale Verschiebung im Bereich der Fassaden stellte für die beteiligten Architekten und Konstrukteure eine neuartige Herausforderung bei der Detaillierung dar. Ein weiteres Highlight im Wortsinn sind daher die beiden Cabrio-Schiebedächer: Zwei jeweils 63 Quadratmeter große Schiebedachelemente – die größten in Deutschland – sorgen bei schönem Wetter für ein besonderes Raumerlebnis direkt über Lounge und Restaurantbereich – und zwar ohne Schallbeeinträchtigung durch Tausende vorbeifahrende Fahrzeuge.

Nachhaltigkeits-Anspruch: Die witterungsgeschützte Platzierung von 80 Fahrzeugen unter dem BORA Flügel ermöglicht eine Maximierung der unversiegelten Fläche und in der Folge eine Grünfläche, die auf die Wünsche der Nachbarn Rücksicht nimmt. Das Energiekonzept ist auf die spezielle Nutzung des Gebäudes zugeschnitten. Durch die Nutzung regenerativer Energien mittels Geothermie (Wärmetauscher und Tiefenbohrungen) sowie maximaler Belegung der Dachfläche mit Photovoltaik-Modulen – außer im Bereich des Cabrio-Daches – erfüllt das Gebäude den KfW 55 Standard. In Abhängigkeit von der Nutzung wird das Gebäude von BORA Herford ein ‚NZEB – Nearly Zero-Energy Building‘ sein.

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