Sportcity Ilirija

Ljubljana, Slowenien
Visualisierung © LORENZATELIERS
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Visualisierung © LORENZATELIERS
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Architekten
LORENZATELIERS
Jahr
2022-

Ein Jahrzehnt nach der Unabhängigkeit Sloweniens und einige Jahre vor dem Beitritt zur EU schreibt die neue Hauptstadt Ljubljana im Jahre 2000 erstmals einen internationalen, zweistufigen Architekturwettbewerb aus. Der „ILIRIJA Swimming Pool“ wurde von Architekt Stanko Bloudek 1928 geplant, bereits damals an der Kreuzung Bleiweisova cesta mit der Celovška cesta (Klagenfurter Straße). Einige Jahre später trennten die verschobenen Bahngleise ILIRIJA vom Tivolipark scharf ab. Seit Anfang der neunziger Jahre möchte Ljubljana ein Hallenbad mit einem olympischen 50-Meter-Becken und mehreren Sporthallen errichten. Das Thema war auch unter den Kollegen heiß umstritten. Der Beitrag von Lorenzateliers konnte sowohl städtebaulich als auch architektonisch überzeugen. Der städtebaulich wichtigste Beitrag war die Wiederaktivierung der vergessenen „Latterman Avenue“ als optimaler Zugang von der Innenstadt zum Tivolipark, dem westlichen Gegenstück zum Hügel der Burg vis à vis, zwischen denen Ljubljana topographisch eingebettet ist. Inspiriert von einer verfahrenen Diskussion nach dem Motto „Park gegen Sportzentrum“ mutet die damals siegreiche Lösung wie ein Land-Art-Projekt an: die grüne Wiese in der Kreuzungsecke wird angehoben, der so entstehende Zwischenraum verglast und darin die Sportanlagen platziert: das neue Wettkampfbecken, Sporträume, Fitnesscenter, Gastronomie, Shopping, Sportlerpension, Kongressräume und eine Park-and-Ride-Tiefgarage für 1.500 PKWs. Seither sind lange 20 Jahre vergangen. Nach unzähligen Besprechungen, Widerständen, Projektänderungen und Meinungswechseln wurde 2009 das historische Schwimmbad überraschend unter Denkmalschutz gestellt, was einen neuen Entwurf zur Folge hatte. 2018 entscheidet die Stadtführung schließlich das Projekt zu realisieren. Lorenzateliers stellen 2019 eine weitere Überarbeitung des Entwurfes vor, der den veränderten Paradigmen Rechnung trägt und das verringerte Raumprogramm unter einem ca. 15.000 m² großen Dach vereint, womit wir die Verantwortlichen begeistern konnten. Die neue SPORTSTADT ILIRIJA führt verschiedene, sich ergänzende Funktionen zusammen: Das historische Gebäude dient als Entrée und macht die Historie des Ortes sichtbar, eine Schwimmhalle mit Wettkampf- und Aufwärmbecken, sowie Tribünen für ca. 1.500 Zuseher. Hierzu kommen noch Sauna, Verwaltungsräume, Garderoben sowie mehrere Turnhallen und ein Fitnesscenter für Schul-, Freizeit- und Leistungssport. Das Eingangsgebäude beherbergt neben den Funktionen einer modernen Empfangshalle für den Sportkomplex auch einen Multifunktionsraum und ein Café. Ein Teil des Platzes vor dem Gebäude wird im Sommer zur Café-Terrasse, wodurch der Platz an Attraktivität gewinnt und zum beliebten Treffpunkt vor und nach dem Sport wird. Dieser urbane Raum wird zum urbanen Gelenk zwischen dem historischen Stadtkern und dem zentralen Tivolipark. Eingebunden in diesen Platz spielt das historische Gebäude die zentrale Figur als Verteiler für alle Funktionen und wird in seiner äußeren Erscheinung mit neuer Bedeutung erhalten. Vor allem ist der neue Entwurf eine „Ode an das Raumerlebnis“. Die nunmehr abgesenkte Latterman-Avenue führt unter den Gleisen in den Tivolipark und der Besucher sieht im Vorbeigehen in die Sport- und Schwimmhallen, die im Inneren wiederum in spannende Raumfolgen eingebunden sind. Das große Dach ermöglicht 4.000 m² an Photovoltaik-Elementen und so wird dieses Bauvorhaben als stolzes Leitprojekt der „grünen Architekturstadt Ljubljana“ eines der ersten öffentlichen, europäischen „Zero Energy Buildings“ laut neuesten EU-Richtlinien werden.

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