Wohn- und Geschäftshaus Charlottenstrasse 77 / 78 Berlin - Mitte

Das Wohn- und Geschäftshaus in der Charlottenstraße 78 befindet sich neben dem denkmalgeschützten Geschäftshaus Charlottenstraße 77, welches ebenfalls von den Architekten Nalbach + Nalbach restauriert und teilweise neu interpretiert wurde, da es an der Ecke Schützenstraße einen erheblichen Bombenschaden aufwies. Die Bebauungstiefe und Traufhöhe orientieren sich an der Nachbarbebauung: In den fünf Ober- und zwei Staffelgeschossen wurden 2- und 3-Zimmer Wohnungen geplant. Die straßenseitige Fassade besteht aus Basaltstein mit raumhohen, sogenannten französischen Fenstern aus kanadischer Weißeiche: die stark dimensionierten Profile sind so gesetzt, dass sie auch für Lüftungsfunktionen benutzt werden können.

Die horizontale Betonung der Fassade erfolgt durch geschossweise abgesetzte Natursteingesimse, die auch eine Entwässerungsfunktion übernehmen. Das unmittelbar angrenzende denkmalgeschützte Gebäude mit seinen kräftigen Sandsteinprofilen war sozusagen Maßstab für ein Beispiel neuer Großstadtarchitektur. Das Gebäude Charlottenstraße 77 ist eines der wenigen erhaltenen Eckhäuser in Berlins goldener Mitte. 1904 von dem Architekten Otto Michaelsen als Büro- und Hotelgebäude erbaut, besteht die monumentale bildhauerisch gestaltete Fassade aus schlesischem Sandstein mit rauen, aus Kalkmörtel und Zement gefertigten Putzflächen. Elemente in schlichter Jugendstilfassung finden sich an den Fenstern, Treppenläufen und einfachen Stuckierungen. Nach heftiger Kriegszerstörung und provisorischem Wiederaufbau zu DDR-Zeiten ist das Gebäude im Zuge der Nachbarbebauung behutsam saniert worden.

Bauherr
DBV Winterthur Versicherung

Architektin
Hon.Prof. Johanne Nalbach

Planungsleistung
Lph 1 - 5, Hochbau

Planungszeitraum
1997 - 2002

Status
abgeschlossen

BGF
ca. 12.000 qm

Baukosten
ca. 15 Mio. EUR