Dauerausstellung Schauplatz Petersberg

Königswinter, Saksa
Photo © Nordrhein-Westfalen-Stiftung
Photo © Podehl Fotodesign
Photo © COORDINATION
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Drawing © COORDINATION
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Interior Designers
COORDINATION Berlin
Location
Königswinter, Saksa
Year
2020
Client
Nordrhein-Westfalen-Stiftung
Team
Jochen Gringmuth, Katrin Weiß-Höppeler, Andrea Dunmore, Danielle Gringmuth, Elena Lee, Heike Ehlers, Stefanie Hunold, Max Fabian Wosczyna, Michael Jungnickel, Isa Satria
Gebäudesanierung
KKW Architekten
Elektrotechnik
Becker Ingenieure
Landschaftsarchitektur
Nünninghoff Landschaftsarchitektur
Medienpalnung
Coop Projektgesellschaft
Medienproduktion
Tinetronics
Barrierefreiheitsplanung
freiheitswerke

Der Petersberg bei Königswinter war über Jahrzehnte das „Gästehaus“ der Bundesrepublik Deutschland. Wo Staatsgäste der Bundesrepublik schliefen, aßen und diskret verhandelten, verschmelzen heute Ausstellung und eine satte Naturlandschaft zu einem eindrucksvollen Panorama der Zeitgeschichte.

Auf dem Plateau des Petersbergs, mitten im saftig grünen Siebengebirge, lag über Jahrzehnte ein geschichtliches Kleinod verborgen - wie ein Edelstein, der auf den richtigen Schliff warten musste. COORDINATION rückt nun das ehemalige Wachhaus der mondänen Hotelanlage in ein neues Licht und hat im Auftrag des Landes NRW aus einem Funktionsbau ein atmosphärisches Ausstellungserlebnis erschaffen.

Die kristallin anmutende, wabenartige Architektur aus dem Jahr 1986 führt die Besucher durch eine informative und kurzweilige Ausstellung. Für das Besucherzentrum wurden die Waben großflächig und barrierefrei freigeräumt und in fünf spannende Themenräume umgewandelt. Die geschichtliche Reise geht von den Anfängen des Luxushotels im 19. Jahrhundert, der legendären „Teppichszene“ Konrad Adenauers 1948 über die Staatsbesuche der Wirtschaftswunderzeit bis hin zu den Afghanistan-Konferenzen im noch jungen Millennium.

Starke Farben, immer im Bezug zu den geschichtlichen Ereignissen stehend, gliedern die hexagonalen Räume des Gebäudes. So zitiert der zentrale Raum der Staatsbesuche in durchgehendem Narzissengelb den Look von Queen Elisabeth während ihres ersten Staatsbesuchs in Deutschland nach dem Krieg im Jahr 1965. Wie ein Staatsgast geht der Besucher dabei selbst auf einem roten Teppich durch den Raum und kann so das Protokoll früherer Staatsempfänge nachempfinden.

Auch die umgebende Natur des Petersbergs, heute ein Teil des Nationalen Naturerbes Deutschlands, durch die grossen Fensterfronten ständig im Inneren präsent, bekommt in der Ausstellung ihren eigenen - grünen - Raum. Eine der Waben wurde in ihrer ursprünglichen Gestalt belassen: sie erläutert die komplexen Sicherheitsmaßnahmen auf dem gesamten Bergplateau und macht somit die ursprüngliche Funktion des Gebäudes als Wachhaus wieder anschaulich.

Das größte Exponat aber ist das charakteristische Wachgebäude selbst, das nahtlos mit der Ausstellungsarchitektur und der Umgebung verschmolzen wurde. So konnte das besonders prägnante, umlaufende Fensterband - ideal zur optimalen Rundumsicht eines Wachhauses - in allen Räumen erhalten werden. Als Besucher erlebt sich nun der einmalige Blick auf die eindrucksvolle Natur und die Einordnung dieses Kleinods inmitten des Siebengebirges.

Als Ergänzung der Besuchertour in den Außenraum konzipierte COORDINATION als „sechste Wabe“ einen neuen Vorplatz, der heute als Treffpunkt, Ort der Inklusion und der gemeinschaftlichen Orientierung dient. Anhand eines komplett barrierefreien Tastmodells kann hier das gesamte Bergplateau mit Audiounterstützung oder über eine Sprach-App als Auftakt zur Ausstellung einfach und spielerisch erkundet werden.

Durch die Gestaltung von COORDINATION für die NRW Stiftung ist das ehemalige Wachgebäude in einen neuen, ansprechenden und inklusiven Ort der Information für vielfältige Besucherinteressen auf dem Petersberg verwandelt worden: Ob als Gast des Grandhotels, Tagestourist, Wanderer oder Radsportler – für alle ist die neue Ausstellung „Schauplatz Petersberg“ Anlass und Auftakt für einen besseren Zugang zu den zahlreichen Ereignissen, die mit der Geschichte des Berges, des Waldes und des Ortes verbunden sind.

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