Studienauftrag Wohnen im Alter Wylerringstrasse Bern, 1. Rang
Bern, Suisse
- Architectes
- W2H Architekten AG
- Lieu
- Bern, Suisse
- Année
- 2013
- Client
- Ursula-Wirz-Stiftung und Personalvorsorgestiftung Wifag/Polytype
Die klare und starke städtebauliche Setzung des Projektes Wylerhof überzeugte die Jury. In zwei Baukörpern sind 50 Alterswohnungen und ein Pflegetrakt mit drei Gruppen, Cafeteria und Administration vorgesehen. Die beiden Volumen bilden den namensgebenden und qualitätvollen Hof.
Die nach der langjährigen Verwaltungsratspräsidentin der Wifag benannte Ursula-Wirz-Stiftung hat für das ungenutzte Areal an der Wylerringstrasse 27 und 29 das Projekt «Wohnen im Alter» initiiert. Zusammen mit der Personalvorsorgestiftung Wifag/Polytype hat die Stiftung deshalb sechs Architekturbüros zu einem Studienauftrag eingeladen, aus welchem das Projekt Wylerhof als Sieger hervorging.
Die Setzung der Baukörper leitet sich aus dem städtischen Kontext ab, wobei eine typologische Referenz der Neubauten zum gewachsenen Umfeld geschaffen wird. Zwei neue Zeilenbauten vervollständigen die Quartierstruktur in selbstverständlicher Weise. Entlang der Wylerringstrasse erfolgen adressbildend die Zugänge für die Wohnungen, an der Wylerfeldstrasse der Zugang zum Betreuten Wohnen. Beide Neubauten sind viergeschossige Volumen mit rückversetzen Attikaaufbauten. In der Gebäudetypologie unterscheiden sie sich entsprechend dem Öffentlichkeitsgrad der Zugangsgeschosse sowie der Nutzung in den Regelgeschossen. Im Gebäude an der Wylerringstrasse sind 44 Wohnungen über drei Eingänge erschlossen, im Gebäude an der Wylerfeldstrasse sind drei weitgehend autonome Wohngruppen sowie sechs Alterswohnungen mit erhöhter Beziehung zu den Pflegegruppen und Dienstleistungen angeordnet. Beide Gebäude weisen eine dreiteilige Gliederung der Fassade auf.
Der Zugang zum betreuten Wohnen erfolgt über ein grosszügiges Foyer mit Empfang. Von hier aus werden die Verwaltung, der Essraum, die Wohngruppen, sechs Wohnungen mit Dienstleistung sowie die wettergeschützte Verbindung zum Wohnhaus Wylerringstrasse erschlossen.
Die dreiseitig orientierte Cafeteria an der Südwestecke des Gebäudes integriert die Altersnutzung im Quartier und schafft eine soziale Verbindung zu den Anwohnern.
Über die vertikale Erschliessung erreicht man die drei Geschosse mit Wohngruppen für betreutes Wohnen. Die innere Erschliessung wird abwechselnd mit Aufenthaltszonen aufgebrochen und schafft attraktive Sichtbezüge in das umliegende Quartier. Die Erschliessung des Wohnhauses Wylerringstrasse erfolgt über drei Hauszugänge von der Strasse zu den Wohnungen mit Hochparterre. Im Erdgeschoss verbindet ein durchgehender Korridor alle Treppenhäuser mit der wettergeschützten oberirdischen Verbindung zum Gebäude Wylerfeldstrasse.
Die Umgebungsgestaltung schliesst mit den Baukörpern die vorgefundene Lücke zu einem stimmigen Quartier. Die einzelnen Hofbegrünungen werden als Frei- und Grünräume über die Quartierstrassen miteinander vernetzt und bilden einen zusammenhängenden Grünraumkörper. Innerhalb des Hofes erfolgt eine klare Differenzierung der Freiräume. Das Gebäude für betreutes Wohnen bildet dabei das Herzstück und aktive Zentrum der Anlage und kommt auf einer mineralischen ‹Plattform› zum Stehen. Die mit Festkies belegten Flächen fliessen um das Gebäude und bieten einen multifunktionalen Bewegungs- und Aktionsraum.
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