Umbau Hauptpost Grottenau

Augsburg, Germania
Foto © Roland Halbe
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Foto © Knoche Architekten
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Lageplan
Disegno © Knoche Architekten
Grundriss Erdgeschoss mit Kammermusiksaal
Disegno © Knoche Architekten
Grundriss Regelgeschoss Bestand
Disegno © Knoche Architekten
Grundriss Dachgeschoss mit Aufstockung
Disegno © Knoche Architekten
Schnitt durch Hof und Kammermusiksaal
Disegno © Knoche Architekten
Architetti
Knoche Architektur
Sede
Grottenau 1, 86152 Augsburg, Germania
Anno
2020
Cliente
Stadt Augsburg
Realisierungszeitraum
2015 - 2019
Leistungsphasen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten Brutto
29,3 Mio Euro
Nutzfläche
8.660 qm
Bruttogeschossfläche
16.270 qm
Bruttorauminhalt
87.713 kbm
LP 6-8
in ARGE mit Michael Schmid Architekten GmbH Augsburg

Ein gutes Jahrzehnt lang stand das denkmalgeschützte Gebäude der alten Hauptpost in Augsburg fast leer. In identitätsstiftender Lage unweit des Augsburger Stadttheaters gelegen, hatte der Gründerzeitbau im Krieg sein Walmdach eingebüßt und an dessen Stelle bereits 1971 eine flache Aufstockung erhalten. Der stetig sinkende Raumbedarf der Nutzungen für Post und Telekommunikation ließ nach und nach den kompletten Bau leer stehen, bis der Entschluss zur öffentlichen Umnutzung seitens der Stadt gefasst wurde. Heute, nach Sanierung und Umbau, vereint der Gebäudekomplex Räumlichkeiten für unterschiedliche städtische Ämter sowie das Leopold-Mozart-Zentrum für Musikstudierende der Universität Augsburg miteinander und erhält so wieder eine attraktive öffentliche Nutzung.

Die neue silbrig schimmernde Dachlandschaft aus Kuben unterschiedlicher Höhe transportiert die neue öffentliche Nutzung weithin sichtbar in den Stadtraum. In ihrer Abstraktion setzt sich die Aufstockung deutlich lesbar von der kleinteiligen Fassade des Gründerzeitbaus ab, gleichzeitig besticht sie jedoch durch präzise volumetrische Proportionierung in Bezug auf den Bestand. So überhöht der zentrale Baukörper, nicht unähnlich seinem Vorgänger aus den 70er Jahren, die Kubatur des historischen Risaliten, der den Eingang zur Hauptpost markierte. Die Aufnahme vertikaler Linienführungen aus der Bestands-fassade verbindet den Aufbau wie selbstverständlich mit dem historischen Gebäude und verleiht ihm eine dem gewachsenen Stadtraum entlehnte Maßstäblichkeit. Gleichzeitig schafft die Fassade aus speziell für dieses Bauvorhaben zugelassenen transluzenten Aluminiumschaum-Paneelen eine monolithische Anmutung, die in Abhängigkeit des Lichteinfalls eine abwechslungsreiche strukturelle Tiefe erzeugt.

Betreten werden die unterschiedlichen Institutionen über die tagsüber geöffneten Höfe, die ein Durchwandern des Komplexes von der Hauptstadtachse Grottenau bis zur Kleinen Grottenau in Richtung Stadtbibliothek und Stadtmarkt ermöglichen. Über getrennte vertikale Erschließungen werden Besucher und Besucherinnen zielgerichtet zu den etwaigen Anlaufstellen verteilt: Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich Büroflächen für die städtischen Ämter, in den zwei darüber liegenden Geschossen sind die Nutzflächen der Musikhochschule untergebracht. Hierbei wurde die historische Raumstruktur für Büros und Seminarräume weitestgehend erhalten und durch die Aufstockung mit großmaßstäblicheren Nutzungseinheiten wie Probebühnen und Studios ergänzt.
Das Herzstück des Komplexes bildet jedoch die historische Schalterhalle im Erdgeschoss, die als neuer Kammermusiksaal eine repräsentative Nutzung erhält. Aus unterschiedlichen Gebäudeteilen werden Einblicke in den Saal ermöglicht, sodass sich die musikalische Nutzung immer wieder im Gebäude abzeichnet. Ein eigenes Besucherfoyer ermöglicht dessen öffentliche Nutzung unabhängig des restlichen Gebäudebetriebs.

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