写真 © Daniel Kessler
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Jugendstil Villa

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2014

Die Villa wurde 1906 vom Architekten Eduard Hess (1876-1947) für den Weinhändler Friedrich Genther-Aichroth gebaut. Sie steht in einem beeindruckenden Ensemble von weiteren Bauten des gleichen Bauherrn. Dazu gehört ein kleiner Umschwung, der aber überraschend kompensiert wird durch einen freien Blick in die angrenzenden Gärten, ermöglicht durch die Lage im steilen Gelände.

„Während die ursprüngliche Lage der Küche im Kellergeschoss noch auf die Bautradition des 19. Jahrhunderts verweist, kündigen sich im schlichten Grundriss der Villa, den flächigen Fassaden, den gerundeten Zimmerecken und dem tief herabgezogenen Mansardwalmdach bereits der vom 1905 gegründeten Schweizer Heimatschutz propagierte Reformstil an. Die Villa erinnert an Vorbilder des deutschen Reformstils, wie beispielsweise um 1900 auf der Mathildenhöhe in Darmstadt von den Architekten Josef Maria Olbrich (eigene Villa von 1901), Peter Behrens und andern realisiert wurde.“

Über die Jahre wurden verschiedene Eingriffe vorgenommen; u.a. eine Garage im Keller eingebaut. Es wurde auch einmal ein Projekt erarbeitet, um darin ein Mehrfamilienhaus einzurichten, was glücklicherweise nicht ausgeführt wurde. Eine sorgfältige Analyse ergab, dass auch der Verputz einmal erneuert wurde und zeitgleich Fensteröffnungen zugemauert wurden.

Ein erstes Konzept versuchte mittels präzis gesetzten Boden- und Deckendurchbrüchen ein Raumkontinuum über drei Wohngeschosse zu schaffen. Entstehen sollte ein sich erweiternder Raum als Bühne für die Kunstsammlung des Bauherrn, die sich in all ihren Bezügen untereinander ideal präsentiert. Die Eingriffe in die Struktur standen jedoch den Ansprüchen des schützenswerten Objekts entgegen. Das ausgeführte Konzept respektiert nun die Geschosse und beschränkt sich auf eine Durchlässigkeit und die Verbindung der Räume im Erdgeschoss mittels exakt gesetzter Durchbrüche und der Öffnung zugemauerter Fenster.

Die Oberflächen Aussen (Verputz, Fenster, Dach) wurden erneuert, ebenso wie im Innern (Wände, Böden, Decken). Auch fast alle technischen Installationen wurden erneuert. Die besten bleibenden Elemente waren jeweils Ausgangspunkt für die neue Gestaltung: Die neuen Fenster orientieren sich an an der ursprünglichen, nach Fotos rekonstruierten Fassung. Die neuen Tafelparkette orientieren sich an den vorhandenen. Und die einzige noch vorhandene Jugendstil-Stukk-Decke inspirierte den Bauherrn dazu, für jeden Wohnraum einen Künstler zu beauftragen, eine Neufassung mit selbst gewähltem Thema zu erarbeiten.

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